Beschreibung
Das erste Garn im Adventskalender ist Merino sw (superwash). Es ist weiß, sehr fein und kuschelig. Superwash bedeutet, dass ich es in der Waschmaschine waschen kann ohne dass es verfilzt. Die Fasern sind so behandelt, dass es keine Schüppchen mehr auf der Oberfläche gibt, welches damit das verfilzen verhindert. Soweit ich weiß wird das damit erreicht, dass die Schüppchen chemisch entfernt werden, und/oder eine Lage Polymer über die Faser gelegt wird. Ein weiteres Verfahren ist die Behandlung mit Enzymen. Grundsätzlich bedeutet das aber, dass sich die Fasereigenschaften verändern. Sie sind glatter, was sich beim Spinnen bemerkbar macht. Die angegebenen 23 mic haben sich viel feiner angefühlt.
Kontrollkarte
Den 20 g schweren Kammzug habe ich in zwei gleich schwere Hälften geteilt. Beide habe ich gleich dick im kurzen Auszug gesponnen. Auf der Vorderseite der Kontrollkarte habe ich die Eigenschaften der Faser festgehalten, mit welchem Rad und welcher Übersetzung ich gesponnen habe. Auf der Rückseite der Karte steht mein Auszug, beim Single z.B. 1x treten -> 5 cm ausziehen.
Zweifach Garn
Die ersten 10 g habe ich zweifach verzwirnt. Daraus ist ein Garn mit ca. 20 WPI entstanden, das beim Waschen noch aufgepufft ist. Die Webprobe habe ich mit zwei Fäden gearbeitet, da mir das Gewebe ansosnten zu dünn erschien. Bei der Strickprobe habe ich Nadelstärke 2mm benutzt und mich für ein Lochmuster entschieden.
Dreifach Garn
Die anderen 10 g haben ich kettengezwirnt (n-ply, navajo ply or chain ply) um ein runderes Garn zu erzielen. Auch hier wurde eine Web- und Strickprobe erstellt. Der Faden ist schön rund und wie auch das zweifach Garn beim Baden aufgepufft. Für die Webprobe habe ich hier nur einen Faden verwendet, was ein deutlich loseres Gewebe ergibt. Die Stickprobe habe ich mit 2.5 mm Nadeln erstellt und wie auf dem Bild zu erkennen zu fest gespannt. Die Zöpfe sind trotzdem noch gut zu erkennen.
Zusammenfassung
Beim Spinntreffen der Handspinngilde 2019 habe ich die Unterlagen von Barbara Aufenanger gesehen, die mich sehr inspiriert haben mir auch eine Dokumentationsmappe zu erstellen. Mit den Fasern des Adventskalenders soll nun eine solche Mappe entstehen und das Merino ist der Start. Im Laufe des Jahres werden hier immer wieder Seiten dazu kommen, hoffe ich zumindest ;-).
Das ist wirklich fantastisch geworden, liebe Barbara! Ich freue mich auf noch mehr solcher Blogartikel – es ist doch immer wieder spannend zu sehen, wie andere Spinnerinnen arbeiten.
Und weißt Du was? Wir müssen uns 2019 in Roggenburg über den Weg gelaufen sein – ich war nämlich auch da und hab mir ebenfalls Barbaras Spinndokumentation angesehen 😅. Vielleicht sehen wir uns ja dieses Jahr in Rehe? Liebe Grüße Kathrin