2021 hatte ich ein Shetland Vlies aus Brandenburg gekauft das ich auch im gleichen Jahr gewaschen habe. Die Fasern des 4-jährigen Schafs waren erstaunlich weich. Die ersten Proben habe ich mit der Handspindel angefertigt. Danach bin ich auf´s Traditional gewechselt. Ich habe verschiedene Aufbereitungsarten ausprobiert, die einen besser, die anderen schlechter. Ziel war es ein Garn für einen Pullunder zu spinnen. Der Slanting Slipover ist mein auserwähltes Projekt. Spinn- und Strickprobe waren schon beim ersten Test erfolgreich und genau auf den Punkt.
Also war es an der Zeit mindesten 500g in Garn zu verwandeln.
- Zu Anfang habe ich die Locken aufgezupft und zum Teil mit der Flickkarde geöffnet. In der Karde hatte ich dann schon einiges an Verschnitt, Pflanzenmaterial und abgebrochenen Spitzen. Der Prozess war sehr aufwändig. Das Kardieren ging dann sehr einfach, schnell und es ergab ein schönes Batt.
- Die zweite Vorgehensweise war, den Wollpicker zu verwenden und damit die Locken zu öffnen. Das Einstellen der Abstände der Nägel war nicht einfach und mir fehlte wahrscheinlich die Erfahrung. Das Ergebnis war niederschmetternd. Lauter kurze gerissene Fasern und ein Batt mit vielen kleinen Knötchen. Diese sind auch jetzt noch zum Teil in den gesponnen Fäden sichtbar. Mittlerweile weiß ich, dass der Abstand der Zähne viel zu gering war.
- Das bester Ergebnis erzielte ich indem ich die Locken zuerst gekämmt und dann kardiert habe. Es gibt dabei zwar einiges an \“Abfall\“, aber das Batt ist fantastisch. Schnell und einfach zu kardieren, fast keine Pflanzenteile oder Knötchen und der gesponnene Faden ist sehr gleichmäßig.
Vor einigen Tagen sind die Garne fertig geworden.